Jesus beauftragt uns, zu verkündigen und zu heilen. Das schließt eine heilsame Predigt und Seelsorge ein. Bei Kasualien, im Gespräch und im Gottesdienst haben wir es mit mehr oder weniger seelisch verletzten, traumatisierten Menschen zu tun.
Nicht nur Menschen mit einer PTBS (Posttraumatischen Belastungsstörung) sind traumatisiert. Beispielsweise wirken Kriegstraumata auch in die nachfolgenden Generationen (Kriegskinder, Kriegsenkel) hinein. Traumatisierte Eltern können nicht feinfühlig auf ihre Kinder eingehen, wodurch diese Bindungstraumata entwickeln.
Wir alle sind - direkt oder indirekt - mehr oder weniger traumatisiert, ob uns das bewusst ist oder nicht.
Daher ist es für uns Theologen wichtig, die psychologischen Kenntnisse über Traumata in die Predigt und die Seelsorge einzubeziehen.
In der Fortbildung wird es u.a. um folgende Inhalte gehen:
• Was sind die Grundannahmen des IFS-Modells (Internal Family Systems)?
• Inwiefern kann IFS helfen, dass Menschen sich verstanden und angenommen fühlen und sie die Botschaft des Evangeliums leichter aufnehmen können?
• Arten traumatisierender Ereignisse, u.a. sexualisierte, emotionale und religiöse Gewalt bzw. Übergriffe; Entwicklungstraumata, mehrgenerationale Traumata
• die Folge von Traumata: die Entstehung von innerseelischen Anteilen, insbesondere von traumatisierten verbannten sowie von beschützenden Anteilen
• die Unterscheidung von verschiedenen Arten von Anteilen und von (heilsamer) Selbst-energie
• Elemente von Selbsterfahrung
• Konsequenzen für Verkündigung und Seelsorge, so dass Menschen diese als heilsam erleben